Unsere Wohnmobiltouren
2020/09-1
Lausitz/Elbsandsteingebirge September/Oktober 2020 Teil 1
Mittwoch, 23.09.
Unsere Vertretung übernimmt bereits am Nachmittag, wir können also schon nach dem Kaffee starten. Um ein wenig dichter an unser Zielgebiet zu gelangen, fahren wir schon mal nach Neubrandenburg auf unseren Lieblingsstellplatz.
Sehr viele Wohnmobilisten haben in diesen Tagen den Platz für sich entdeckt, er ist ordentlich belegt. Es ist zwar windig, aber noch schön trocken und warm.
Wir genießen einen schönen Sonnenuntergang am Tollensesee, während wir unsere Runde mit Fritzi machen.
Donnerstag, 24.09.
Es ist ein ruhiger Morgen. Mit Fritzi gehe ich, wie meistens durch den Park und entdecke dabei neben einem Graureiher auch einen Eisvogel. Schöner Tageseinstieg. Das Bild kann man vergrößern, er sitzt unter dem linken Zweig der Gabel im Zentrum des Bildes.
Wir waren gerade mit dem Frühstück fertig, da erschien das Ordnungsamt mit mehreren Mitarbeitern, die uns höflich, aber bestimmt darauf aufmerksam machten: „Hier ist kein Stellplatz für Wohnmobile“. Das war´s denn wohl in Zukunft mit unserem Lieblindsplatz in Neubrandenburg. Dann ziehen wir weiter. Unser Ziel, Bad Muskau in der Niederlausitz. Den ausgewiesenen Platz erreichen wir am Nachmittag. Wir checken nur kurz die Begebenheiten und machen uns dann schon auf den Weg in den Park. Es liegt eine gravierende Wetteränderung in der Luft, weshalb wir unbedingt das trockene Wetter zur Parkbesichtigung nutzen möchten.  
Parkspaziergang, Eis essen, alles geschafft bei noch trockenem Wetter. In der Nacht beginnt es bereits zu regnen.
Freitag, 25.09.
Heute ist unser Ziel zunächst der um die Ecke von Bad Muskau liegende Rhododendronpark von Kromlau. Besondere Sehenswürdigkeit ist hier die Rokotz-                                                                brücke, weswegen wir den Besuch des Parkes auf keinen Fall verpassen wollen. Leider regnet es ununterbrochen, zwar nicht stark, aber eben weg. Zunächst spazieren wir durch den Park und stellen fest, im Frühjahr, bei blühenden Rhododendren, wäre es wohl noch viel schöner. Das nächste Pech war, die Brücke und der Teich mit den Basaltstelen wurden restauriert.
Die Suche nach einer Location zum Mittagessen erwies sich ein weiteres mal als aussichtslos. Daraufhin marschierten wir zurück zum Wohnmobil und griffen auf unsere Möglichkeiten zurück. Wir fahren danach nach Lohsa auf einen Stellplatz an einem Stausee, einem ehemaligen Braunkohlentagebau. Hier erwarten wir die Berliner, die sich eigens für die nächsten gemeinsamen Tage ein Wohnmobil gemietet haben.
In der Zwischenzeit hat der Regen aufgehört. Diese Pause nutzen wir, um uns am Dreiweibernsee umzusehen. Schöne Rad- und Wanderwege, weites, überwiegend ebenes Land, eine Gegend um zu verweilen, nur haben wir etwas anderes vor. Am Abend erreichen uns dann die Berliner mit Ihrem gemieteten Wohnmobil.
Samstag, 26.09.
Das wir heute einen anstrengend, abwechselungsreichen Tag erleben sollen, wissen wir zum Zeitpunkt des Aufbruchs vom Dreiweibernsee noch nicht. Wir stellen unsere Ordnung wieder her, Entsorgung, Versorgung damit wir für die nächsten Tage wieder autark sind. Unser Ziel ist am Tagesende Löbau (das Grab meiner Jugend) mit dem Zwischenziel „Czorneboh“ (Schwarzer Gott) zu erreichen.
Der Parkplatz für Wohnmobile am Czorneboh ist im Reiseführer mit Koordinaten angegeben und diese habe ich ahnungslos meinem Navi anvertraut. Wir sind zeitlich so aufgestellt, dass wir die Gaststätte des Czorneboh zum Mittag erreichen werden. Wir haben „herrliches“ Wetter, Dauerregen bei 12 Grad. Wir werden durch eine schöne, bergige Landschaft geführt, deren Straßen im Verlaufe eher nur schmaler werden. Obendrein werden diese Straßenbreiten auch noch durch Baustellen des Breitbandausbaus weiter minimiert. Manchesmal hat das Aus- wirkungen. Bei uns kratzte nur die Rahmenverlängerung mit der Anhängerkupplung den Asphalt, bei Andreas am gemieteten Fahrzeug die Schürze. Heike hat die Kaution schon davonfliegen sehen. Nur unweit solcher Erlebnisse werden wir mit weiterem Ungemach konfrontiert. Die Straße wird zum Fahrweg, der Belag von Asphalt zu Schotter. Und dann der Hammer. Verkehrsverbot für Fahrzeuge aller Art, wenden schwierig. Ich rufe, in der Hoffnung auch einen Tipp der Anfahrt zu erhalten, die Gaststätte an. Tut, tut, tut, ……. tut mir leid, nichts. Wir drehen um. Machen uns auf Google Maps schlauer und werden immer und immer wieder in die Irre geführt, der Czorneboh ist einfach nicht zu finden. Jetzt wird die Reißleine gezogen, wir fahren auf einen Platz an der kleinsten Talsperre Deutschlands, die Rachlau-Talsperre und versorgen uns erst einmal mit dem was die Vorräte hergeben. Die Mittagspause nutze ich, um mir die Routenbeschreibung der Verfasser des Reiseführers zu eigen zu machen.
Auf dem nun eingeschlagenen Weg folgt die nächste Überraschung auf den Fuß, allerding zur Freude von Naila. Der sehr böige Wind hat eine einzelne junge Eiche auf, eher über die Straße fallen lassen. Gott sei dank schon bevor wir dort waren. Können wir den nicht alle zusammen bei Seite ziehen, fragte Heike. Städter haben eben wenig Erfahrung mit frischen Hartholzgewächsen mit Stammdurchmessern von ca. 30 cm. Ich rufe die Feuerwehr an, denn die Ortskundigen drehen alle nur um. Wir warten und warten und da kommt sie ja schon, die Feuerwehr, die ganz ruhig und besonnen ihre Aufgabe erledigt, sehr zur Freude des Kindes, was sehr gespannt alle Tätigkeiten aus nächster Nähe beobachtet. Als wir weiter fahren konnten, war die Zufahrt zum Czorneboh überhaupt kein Problem und wir erreichen endlich den anvisierten Parkplatz.
Leider spielt das Wetter immer noch nicht wirklich mit. Es regnet zwar nicht mehr so stark, aber es bleibt zu mindest diesig und unangenehm. Am Nachmittag erreichen wir nun endlich die Berggaststätte des Czorneboh und können etwas Narhaftes zu uns nehmen. Schade, dass kein vernüftiger Ausblick möglich ist. Unseren Stellplatz in Löbau erreichen wir nach einer Fahrt durch schöne, bergige Landschaft und nach dem notwendigen Einkauf auch noch im Hellen.
Sonntag, 27.09.
Schöner Ausflugsparkplatz direkt unter´m „Löbauer Berg“, mit eigens für Wohnmobile angelegte Flächen.
Der Plan ist heute Löbau anzusehen. Zuerst den Berg mit seinem gusseisernen Turm (König-Friedrich-August-Turm), der Ausflugsgaststätte „Honigbrunnen“ und danach die nicht mehr existierende „Offiziershochschule der Landstreitkräfte der NVA“ und sehenswertes der Stadt.
Ich wäre gerne in einem etwas weiteren Bogen, vorbei an anderen Sehenswürdigkeiten zum Turm ge- gangen. Die Mehrheit war aber gerade bereit den direkten Weg vom Siegesdenkmal über den „Steilen Weg“ direkt zum Turm zu nehmen.
       zu vergrößern
Naila und ich gehen schon mal vor und warten, warten….
„Na, ihr lahmen Enten, kommt ihr auch schon“.
Wir kommen dann gleich oben am Turm an und werden diesen dann auch besteigen. Leider muss einer unten bleiben um den Hund zu beschäftigen. Natürlich findet sich sofort ein Freiwilliger - wie schön…
Wer steht denn da unten so alleine und freut sich mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen? Andreas, wie immer….. Als wir wieder unten sind, ist es zum Mittag essen noch etwas früh, also entschließen wir uns zum Berggasthof „Honigbrunnen“ zu gehen, der von hier nur ein kleines Stück bergab entfernt ist. Angekommen, zur idealen Mittagszeit werden wir gebeten noch eine ¾ h zu warten, war ja klar, Sonntag eben und Ausflugslokal.
Wir genießen die Aussicht (dort wo die hellen Plattenbauten zu erkennen sind, war früher die Offiziershochschule) und vertreiben uns die Zeit mit Naila auf dem Spielplatz. Als wir dann einen neuen Versuch starten, werden wir zum Platz gebeten. Gutes Essen zu normalen Preisen bei bester Aussicht.
Nach dem Essen geht es wieder nach unten, man sieht den Parkplatz schon. Ich möchte noch einmal durch meine ehemalige Wirkungsstätte gehen, danach treffen wir uns in einem Cafe zum Kaffee und Kuchen, bevor wir dann noch ein wenig durch die Stadt gehen.
In dem Cafe spielt ein Fernseher, der zeigt, wie all die schönen Sachen des Konditors hergestellt werden. Sehr interessant, wie man sieht.
Schön hergerichtete Stadt…
Montag, 28.09.
Bereits am Vorabend haben wir uns auf den Weg nach Zittau gemacht. Der Tag beginnt bei schönem Sonnenschein und einem gemütlichen Frühstück mit Rechnen, Vorlesen und Fernsehen für Naila. Leider spielt das Wetter nicht mehr lange mit.
Auch hier in Zittau gibt es einen „Rasenden Roland“, hier heißt er nur Zittauer Schmalspurbahn. Einer unserer Nachbarn, für Andreas mehr als interessant. Dieses Wohnmobil ist vorrangig für Bergtouren in Algerien, den Kaukasus u.Ä. vorgesehen. Corona hat´s ermöglicht, dass wir ihm in Zittau begenet sind….
Unser erstes Ziel ist die weltberühmte Blumenuhr, die jede ¼ Stunde ein „Konzert“ gibt. Wir warten, weil wir gerade das Letzte verpasst haben. Dafür haben just in dem Moment die Parkarbeiter mit Rasenmähen-und -trimmen angefangen. Im letzten Moment können wir sie zum Innehalten bewegen. An der alten Stadtmauer geht es weiter, vorbei an geschnitzten Märchenfiguren, Brunnen und historischen Gebäuden.
Hier, vor dem Zittauer Rathaus, wurde ich 1977 vereidigt. (Einen Schwur geleistet auf eine Verfassung, die es heute nicht mehr gibt)
Da sich das Wetter zunehmend verschlechtert, suchen wir unseren Stellplatz auf und relaxen noch ein wenig, dann ist wieder Ent- und Versorgen angesagt und schon geht es weiter. Das nächste Ziel ist Oybin über Lückendorf im Zittauer Gebirge. Bis wir dort ankommen unternehmen wir noch eine Standtrundfahrt und beschauen meinen ersten Wirkungsort des Offiziers- studiums. Dann machen wir noch eine Stadtrundfahrt und noch eine und noch eine, ich stelle mich als Kolonnenführer einfach zu blöde an, die Umleitungsschilder richtig zu interpretieren. Einmal sind wir sogar nach Polen rein gefahren und im riesigen Bogen wieder nach Zittau zurück, an unserem ehemaligen Stellplatz vorbei und schon geht´s wieder von vorne los, bis ich einen Ortskundigen frage, wo es nun nach Lückendorf lang ginge. Das letzte Umleitungsschild aufgrung der umfangreichen Baumaßnahmen in diesem Gebiet war nicht mehr für uns betsimmt. Jetzt kommen wir endlichauch raus aus der Stadt. In Lückendorf stellte sich heraus, dass der anvisierte Stellplatz ein Holzeinschlag- und -lagerplatz war und wir deshalb gleich nach Oybin durchgefahren sind. Den zunächst angefahrenen Platz haben wir dann wegen eines besser gelegenen nach dem Abendspaziergang wieder verlassen. Jetzt ist endlich „Schicht im Schacht“ und wir parken ganz entspannt und kostenfrei, da der Parkscheinautomat auch „Feierabend“ gemacht hat.
Dienstag, 29.09.
Am frühen Morgen, als ich mit Fritzi unterwegs war, entdecke ich diese Karte. Ungeahnte Möglichkeiten! Wie man schon auf der Karte erkennen kann, gibt es viele Wege, die man dazu nutzen kann. Ein paar Wege wollen wir auch begehen. Das Wetter ist nicht das Beste, es regnet und wir hoffen, dass sich dies im Laufe des Tages erledigen wird. Ein Ziel ist bestimmt: Der Oybin mit seiner Burgruine.
Im Laufe des frühen Nachmittags ist das Wetter tatsächlich angenehmer und wir starten hoch zum Oybin, bestaunen die Ruinen und sind begeistert von den Restaurierungsmaßnahmen, die in den vergangenen Jahren durchgeführt wurden und genießen letztlich die Ausblicke.
Donnerstag, 01.10.
Es geht wieder nach Johnsdorf, diesmal fahren wir direkt mit den Momo´s dorthin, denn danach brauchen wir dringend einen neuen Platz, an dem wir wieder Ent- und Versorgen können. Auf dem Plan steht heute die Wanderung zu den Johnsdorfer Mühlsteinbrüchen, durch die Felsenstadt zum Nonnenfelsen und zurück über die Gondelfahrt zu den Womo´s.
Beim Einstieg in die Mühl- steinbrüche werden wir beobachtet. Der Bergmann wacht über unseren Weg.
Märchenhaft wird es auch: Die steinerne Schildkröte lehnt am Felsen.
Nun erst einmal Pause, stärken ist angesagt, der Weg ist noch weit….
Wir kommen vorbei am „Schwarzen Loch“, passieren „Löwe“ und „Hund“ und steigen auf die „Orgel“.
Dann geht es im weiteren Bogen zum Nonnenfelsen. Hier hoch und nachher wieder runter.
Ach…. wer steht denn da unten, will er denn nicht hoch kommen? Der Ausblick ist grandios.
Nachdem wir doch freudig geschafft wieder unten angekommen sind, geht es dann auch auf den nächsten Stellplatz an einem Bauernhof. Für diesen Tag ist dann relaxen angesagt. Hier treffen wir auch das Womo aus Zittau wieder. „Ihr verfolgt uns wohl“…..
Zunächst werden wir mit der Zittauer Schmalspurbahn nach Johnsdorf fahren und von dort zurück nach Oybin laufen.
Noch strahlt das Kind in voller Vorfreude auf die Zugfahrt, nach dem wir das Ziel erreicht haben gab´s aber einen „Hänger“….
….der sich schnell wieder erledigt hat. Eine Pause an der Bergbaude und das Wetter wird auch besser. Der Weg geht noch ein bischen aufwärts, danach abwärts durch die „Hölle“ bis nach Oybin. Der Dino mit der Sonnenbrille passt eine Weile auf uns auf.
Mal wieder gestaltet sich die Suche nach einer Möglichkeit zum Mittag zu essen schwierig. Wir haben extra zuvor angerufen und eine Zusage bekommen, machen uns auf den Weg berg- an und erhalten in der Gaststätte die Information: In der Küche ist noch gar Keiner. Daraufhin verspricht uns der Chef ein Freibier, wenn wir wieder kommen. An der Notwendigkeit wieder einmal auf „Reserven“ auszuweichen, ändert dies jedoch nichts. Dafür genießen wir den Ausblick beim Abmarsch und sehen, wie sich langsam der Nebel verzieht.
Als wir uns auf den Rückweg machen, kommt sogar noch die Sonne heraus. Anschließend geht es wieder in das Restaurant zum ordentlichen Abendessen. Die Portionen sind üppig, die Preise im absolut grünen Bereich und der Gastwirt hat sein Versprechen eingelöst. Es gab Kräuterlikör auf Kosten des Hauses.
Mittwoch, 30.09.
Der letzte Blick auf den den Oybin
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